In der Schweiz ist es üblich, dass Eigenheimbesitzer nicht die gesamte Hypothek zurückzahlen. Laut Andreas Wintsch, einem Experten für Hypotheken, liegen die Gründe hierfür sowohl im steuerlichen Vorteil als auch in den Anlagemöglichkeiten, die sich durch das freie Kapital ergeben.
Steuerliche Vorteile
Ein wesentlicher Grund, warum Schweizer Eigenheimbesitzer sich entscheiden, ihre Hypothek nicht vollständig zu amortisieren, ist der steuerliche Vorteil. Die Hypothekarschulden können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, was die Steuerlast mindert. Diese steuerliche Entlastung wird oft als ausreichender Anreiz gesehen, um einen Teil der Hypothek unamortisiert zu lassen.
Anlagemöglichkeiten
Darüber hinaus ermöglicht die Nichtamortisation den Eigentümern, Kapital, das sonst in die Immobilie fließen würde, anderweitig zu investieren. Dies bietet die Möglichkeit, das Geld in Anlagen zu stecken, die eine höhere Rendite als die Hypothekarzinsen versprechen. Die Strategie, statt in die vollständige Rückzahlung der Hypothek in andere, renditeträchtigere Anlagen zu investieren, kann langfristig finanziell attraktiver sein.
Schlussfolgerung
Die Kombination aus steuerlichen Anreizen und der Möglichkeit, das freie Kapital anderweitig gewinnbringend anzulegen, motiviert viele Schweizerinnen und Schweizer dazu, nicht ihre gesamte Hypothek zu amortisieren. Diese Strategie kann zu einer optimierten finanziellen Situation führen, wenn sie sorgfältig und unter Berücksichtigung der individuellen finanziellen Verhältnisse geplant wird.